Musikalisches Charisma, eine höchst einzigartige Vorstellungswelt sowie ein unglaublicher Sinn für Stilkreuzungen und Klangfarben – all das zeichnet den französischen Jazzmusiker und Komponisten Vincent Peirani aus. Nach zahlreichen Kollaborationen im Duo, u.a. mit Émile Parisien und Michael Wollny oder seinem Quintett Living Being, wollte Peirani sich auf eine andere Form der Orchestrierung einlassen. Mit dem Gitarristen Federico Casagrande, einem Italiener, der seit vielen Jahren in Paris lebt, und Ziv Ravitz, einem israelischen Schlagzeuger mit Wohnsitz in New York, bildet er nun ein hybrides Trio aus Gitarre, Schlagzeug und Akkordeon. Wie der Joker im Kartenspiel – die Figur, die jede andere Karte ersetzen kann – kann dabei jeder den Platz des anderen einnehmen, um abwechselnd als Solist, Rhythmiker, Kolorist usw. aufzutreten. Diese kosmopolitische Formel erlaubt alle Arten von Musik. Ob rätselhaft, traumhaft, elektronisch, explosiv, farbenfroh oder still. Alles ist möglich und dem freien Willen der drei Protagonisten überlassen. Was sich bisweilen wild anhört, ist ein höchst sensibles und aufeinander abgestimmtes Gesamtwerk. In ruhigen Momenten herrscht eine geradezu sakrale Erhabenheit, die indes von Spannungselementen stets erdig gehalten wird. Die ungewöhnlichen Sounds des Akkordeons und Casagrandes mitunter klirrende Akustikgitarre oder sanfte bisweilen an Pat Metheny erinnernde E-Gitarre harmonieren auf reizvolle Weise. Peirani hat sich mit Casagrande einen Gitarristen geholt, der komplexe Strukturen mit hohem technischem Anspruch entwickeln und sie dennoch luftig klingen lassen kann. Dazu spielt Ziv Ravitz ein sensibles wie ausgefallenes Schlagwerk. Auf das Album des Trios, das im März 2022 erscheint, darf man gespannt sein.

 

Vincent Peirani Akkordeon
Federico Casagrande Gitarre
Ziv Ravitz Schlagzeug

Karten für das Doppelkonzert:

33 €, red. 23 € zzgl. VVK-Gebühren

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